AUTOBUSINESS | Ausgabe: 3/2020
Von Peter W. Plagens und Ingo Breitenfeld
Für über 200 Autohausbetriebe von etwa 90 Handelsgruppen begann Anfang 2020 die Umstellung von APS 3 auf das neue webbasierte Softwaretool PlanAPP. Nun stellt der Anbieter für Planungssoftware für das Autohaus sein Angebot noch breiter auf.
Die PlanAPP GmbH hat die vergangenen turbulenten Monate genutzt, um die neuen Herausforderungen besser bewältigen zu können: So wurden die Programmerstellung und der programmtechnische Support, qualitativ und quantitativ gestärkt. Der Hotline-Service und die betriebswirtschaftliche Beratungskompetenz wurden ausgebaut, um die vielfältigen Kundenwünsche schneller zu bedienen. Mit dem letzten Release von Anfang Juli konnten Verbesserungen im Bedienungskomfort, Beseitigung von Schwachstellen und Optimierung der Prozessabläufe an die User weitergegeben werden. Doch das ist nur der Anfang: Im Laufe des Herbstes werden eine Reihe von weiteren bedeutsamen Verbesserungen umgesetzt. Neben der Erhöhung des Bedienungskomforts und Verbesserung der Programmstabilität, werden insbesondere das Layout und die Funktionsweise der Auswertungen auf ein neues Level gehoben.
Beispiel: Bedienungskomfort.
Die Filterfunktionen und deren Bedienung sind nunmehr in der Kopfleiste der jeweiligen Auswertungen in nur noch wenigen Feldern durch eine hierarchische Anordnung (auch mehrfach) auswählbar. Dies sei in der Grafik 1 anhand der Auswahl der Kostenstellen dargestellt: Durch diese Technik wird die Auswertung deutlich übersichtlicher und die ausgewählten Filter sind jederzeit erkennbar. Außerdem „wandert“ die Kopfzeile beim Scrollen (in beide Richtungen) stets mit – und erhöht damit die Lesbarkeit.
Beispiel: Layout und inhaltliche Funktion der Auswertungen
Die Auswertungen werden seit Ende September sukzessiv auf völlig neue Formate umgestellt, die zum einen optisch/farblich besser gestaltet sind und zum anderen auch verbesserte Inhalte liefern. So können beispielsweise die hinter jeder Position stehenden Konten der Fibu inklusive Kontonummer und Kontenbezeichnung aufgeklappt werden – und zwar unter Ausblendung der Konten mit einem Nullsaldo. Des Weiteren werden auch die Wünsche nach Exportfunktionen im Excel- und PDF-Format umgesetzt.
Durch den Wegfall des Händlerbetriebsvergleichs seitens der Volkswagen AG sowie diverse Anfragen der bereits mit PlanAPP arbeitenden Autohäuser, hat sich PlanAPP dazu entschlossen, die ursprünglich vorgesehene Reihenfolge der Module zu ändern. Ursprünglich sollte das Modul II (Integrierte Planungsrechnung) im Laufe dieses Jahres entwickelt werden und zur Auslieferung kommen. Aufgrund der für dieses Modul geringen Nachfrage haben wir vorerst die Umsetzung zu Gunsten des Moduls III (Benchmarking) zurückgestellt. Dies hat von den Kunden aufgrund des Wegfalls des Händlerbetriebsvergleichs und der Marktverwerfungen durch die Corona-Pandemie in Verbindung mit einer zu erwartenden deutlichen Umstrukturierung des gesamten Händlernetzes zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Vor diesem Hintergrund hat PlanAPP in der Sommerzeit erste konzeptionelle Überlegungen für die Ausgestaltung einer Benchmark-Analyse vorgenommen, diese zwischenzeitlich mit dem Programmier-Team erörtert und entsprechende Ziele für die ersten Testversuche im IV. Quartal 2020 ausgegeben. Erkennbar ist dies unter anderem daran, dass in den jetzt neu gestalteten Auswertungen bereits eine Benchmark-Spalte eingeführt wurde, die – sobald das Benchmarking-Tool läuft – von den dann an dem Benchmarking teilnehmenden Usern genutzt werden kann. Hierzu ist Folgendes vorgesehen:
- Die User, die sich für das Benchmarking-Tool entschieden haben, erhalten zusammen mit der Grundauswertung in jedem Fall auch den Händlerbetriebsvergleich in Form der Autohaus-BWA. Dieser wird ab Januar 2021 quartalsweise erstellt. Es ergeben sich dort die Durchschnittswerte für die teilnehmenden Autohäuser aufgrund der eingelieferten IST-Daten.
- Sofern das Autohaus daran interessiert ist, diese Durchschnittswerte auch in einer Benchmark-Analyse in die eigene Auswertung zu implementieren, können – nach einer entsprechenden Registrierung – die Werte in die hierfür vorgesehene Spalte bei den Auswertungen eingestellt werden. Auf diese Weise kann der Unternehmer bzw. die Controlling-Abteilung einen unmittelbaren Vergleich zwischen den eigenen Werten bezogen auf die Ebene des Rechtsträgers zu den Benchmark-Werten vornehmen.
- Es wird auch möglich sein, die Benchmark-Werte auf die Ebene der Kostenstellenbereiche für die Kostenstellengruppen Neuwagen, Gebrauchtwagen, Service und Teiledienst herunterzubrechen. Durch das Setzen von entsprechenden Filtern bei den Auswertungen werden somit die Werte bezogen auf die gerade zitierten Kostenstellenbereiche mit den eigenen Autohauswerten vergleichbar.
Geplant ist, dass von den jetzt bereits vorhandenen Usern bzw. von den zukünftigen Anwendern, eine Stichprobe von mindestens 100 Autohäusern ihre IST-Daten über das noch einzurichtende Benchmark-Tool auswerten lässt. So kann ein repräsentativer Durchschnitt für diese Autohäuser ermittelt werden – zum Beispiel, um den Deckungsbeitrag (erweiterter Rohertrag), aber auch die Personalkosten sowie die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, die Abschreibungen und im Übrigen den Kapitaldienst mit Durchschnittswerten abzubilden. Dies ermöglicht es dem Autohaus, einen externen Betriebsvergleich durchzuführen, der wiederum signalisiert, in welchen Bereichen sich das Autohaus besser oder schlechter darstellt als der Durchschnitt.
Die Umsetzung des Moduls zur integrierten Planungsrechnung wird im Laufe des kommenden Geschäftsjahres 2021 durch PlanAPP auf die Agenda gesetzt, damit die dadurch freiwerdenden Programmierkapazitäten für die Benchmark-Lösung – wie bereits erwähnt – genutzt werden können. Darüber hinaus wird PlanAPP durch die Zusammenarbeit mit der Gehrke Econ Gruppe auch sein Beratungsangebot für Autohäuser deutlich ausweiten, sodass auch eine aktive Begleitung bei den jetzt anstehenden Umstrukturierungsprozessen durch eine qualifizierte Beratung gewährleistet werden kann. In Zusammenarbeit mit dem bei dem VW-/Audi-Händlerverband eingerichteten Expertenpool kann das Autohaus auf die unterschiedlichen Ressourcen zurückgreifen, um den künftigen Herausforderungen besser gewachsen zu sein.
Peter W. Plagens ist Of Counsel der Gehrke Econ GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Ingo Breitenfeld ist Unternehmensberater der Gehrke Econ Unternehmensberatungsgesellschaft mbH.